Gaming-Welt statt Hörsaal: Carsten Fussans VR-Brille 2023 von der Aurea University Halle

Carsten Fussan

Zukunftsland Sachsen-Anhalt

Gaming-Welt statt Hörsaal: Carsten Fussans VR-Brille 2023 von der Aurea University Halle

Hallenser Start-up ermöglicht virtuelles Studium dank neuster Brillentechnik

Wenn man als Start-up Erfolg haben will, dann muss man von seiner Idee überzeugt sein. An dieser Überzeugung fehlt es dem Team des Projekts „Aurea University“ aus Halle sicher nicht. Dort will man das Studium quasi neu erfinden – dank einer VR-Brille soll die Lehre dabei statt im Hörsaal in virtuellen Welten stattfinden, die optisch und von den Aufgaben her an moderne Computerspiele erinnern. „Das ist eine richtige eigene Welt, wie eine Gaming-Welt“, sagt CEO Carsten Fussan. Und das ist kein Zufall: Schließlich sind viele junge Menschen, die jetzt und künftig studieren wollen, mit PC-Abenteuern aufgewachsen. „Die wollen wir damit direkt abholen.“

Doch die Brille ist weit mehr als ein Spiel. Komplexes Wissen soll damit effektiv vermittelt werden – und zwar so, dass es lange im Gedächtnis bleibt. „Man kann in Räume hineingehen oder an Lernchallenges teilnehmen – und man muss auch körperlich aktiv sein“, erklärt Fussan.

VR-Brille soll virtuelles Studieren ermöglichen

Mit speziellen Controllern in den Händen überträgt der VR-Brillenträger dabei seine Bewegungen von der realen in die digitale Welt. Etwa, um bestimmte Fachbegriffe zu ordnen. So tauche man tief in den dreidimensional dargestellten Raum ein und konzentriere sich vollständig auf die Inhalte, sagen die Entwickler. Und das wiederum verspreche einen größeren Lernerfolg. Den hat das Team bereits in einem mehrjährigen Forschungsprojekt an der Hochschule Anhalt überprüfen können, wo Fussan Wirtschaftsprofessor mit Schwerpunkt Unternehmensgründung ist. Dabei ging es darum, Innovationen für Lehre und Lernen zu finden. „Der Nutzen der VR-Technologie hat uns positiv überrascht“, sagt er. Aufbauend auf die Ergebnisse und erste Entwicklungsschritte sei dann das Start-up als Hochschulausgründung entstanden.

VR-Brille von Hallenser Start-up soll 2023 marktreif sein

Das gesamte Team arbeitet fokussiert am Markteinstieg. Im Oktober 2023 will man so weit sein, dass Hochschulen weltweit die Technologie aus Mitteldeutschland ihren Studenten anbieten können. Ein erster BWL-Bachelor- Studiengang soll dann fertig programmiert sein, ein Master soll folgen. Zunächst wolle man dabei als Dienstleister für bestehende Online- und Präsenzhochschulen fungieren, erklärt Fussan. Gespräche mit möglichen Partnern laufen. In einem späteren Schritt sei auch denkbar, dass die „Aurea University“ eine eigene Zulassung beantragt. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Genauso wie ein weiterer Entwicklungsschritt: Künftig sollen die Brillen während des Studiums automatisch erkennen, welcher Lerntyp ihr Nutzer ist – und somit die Wissensvermittlung ganz individuell anpassen können.


MATTHIAS MÜLLER

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